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Über die Seele

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„Seele — als Problembegriff christlicher Eschatologie“ — nicht nur der Titel, sondern auch die Sache, um die es geht, wirken aufs erste problematisch. Ist die Theologie unseres Jahrhunderts nicht lange genug ohne den Begriff „Seele“ ausgekommen? Soll nicht auf dualistische und weltflüchtige Interpretationen endgültig verzichtet werden? Führt es nicht zu neuen Mißverständnissen, wenn ausgerechnet „Seele“ und christliche Eschatologie, also vereinfacht das Weiterleben nach dem Tode, verknüpft oder sogar identifiziert werden?

Vor genau diesen Mißverständnissen möchte der vorliegende Band bewahren. Hervorragende Autoren führen in den Diskussionsstand ein (Hansjürgen Ver-weyen), belegen die biblische Sicht (Ernst Haag) und die religionswissenschaftliche Seite (Richard Friedli).

In zwei zentralen Beiträgen wird von Gisbert Greshake der dogmengeschichtliche Durchblick und von Gerd Haeffner die philosophische Annäherung an die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele dargelegt. Otto Hermann Pesch konfrontiert die traditionelle Seelenlehre mit modernen Evolutionstheorien.

Diesen Band der Reihe „Quae-stiones disputatae“ zeichnet aus, daß einander nicht festgefügte Positionen gegenüberstehen, sondern die „Disputatio“ als Mittel gemeinsamen Suchens verstanden wird. Im Ringen um christlich verstandene Geschichte und ihre Zielsetzung wird diese Geschichte selbst deutlicher und in ihren verschiedenen Deutungsmöglichkeiten vor Augen geführt.

SEELE - PROBLEMBEGRIFF CHRISTLICHER ESCHATOLOGIE. Herausgegeben von Wilhelm Breuning. Verlag Herder, Frei-burg-Basel-Wien 1986. 224 Seiten, kart, öS 375.-.

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