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Problem Ästhetik

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Dem Mißstand, daß unter Ästhetik kaum mehr die ursprüngliche „Schönheit“ verstanden wird und diese noch dazu ein Schattendasein in bezug auf die Theologie führt, galt ein Symposion der Wiener Katholischen Akademie, dessen Beiträge nun in einem Sammelband vorliegen. Günter Pöltner (mit Helmuth Vetter Herausgeber dieser Schrift) beschäftigt ebenso wie Augustinus Wucherer-Hulden-feld die „ursprüngliche Erfahrung des Schönen“.

Helmuth Vetter zeigt in der paradigmatischen Dichtung Rim-bauds die Aufhebung jeder „Ästhetik und Schönheit“ in einem letzten Verstummen, das sich herleitet aus dem „Gesagt-Haben“. Raphael Schulte stellt „die biblische Erfahrung der Herrlichkeit“ dar, die in der „Gestalt“ (als Synonym für „Herrlichkeit“) des sich-entäußernden Gottes ihre vorläufige Erfüllung findet. Drei Beiträge beschäftigen sich mit konkreten Formen der Kunst, dem Sakralen in der Kunst (Karl Albert), mit „Transzendenz in der Malerei des 19. und 20. Jh.s“ (Günter Rombold) und mit dem „Wort im Stadium seiner technischen Reproduktion“ (Eugen Biser).

Besonders die grundlegenden Beiträge wollen die Auseinandersetzung der Theologie mit einem Bereich anregen, der nicht vorweg auf die Sinne eingeschränkt werden darf — die Diskussion wird an ihnen nicht vorbeigehen können.

THEOLOGIE UND ÄSTHETIK. Von Günter Pöltner und Helmuth Vetter (Hrsg.) Verlag Herder, Wien 1985.112 Seiten, kart., öS 128,-.

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