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Schöpfung und Friede

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In der Reihe „Traktate“ des Christian Kaiser-Verlages liegen zwei Bände renommierter evangelischer Theologen vor, die trotz unterschiedlicher Thematik manche gemeinsame Merkmale aufweisen:

H. Gollwitzer publiziert in „Frieden 2000“ zehn Reden aus den letzten drei Jahren, in denen er immer wieder neu die „Fragen nach Sicherheit und Glauben“ aufwirft. J. Hübner plädiert entschieden dafür „Die Welt als Gottes Schöpfung (zu) ehren“, und legt ebenfalls zehn Reden und Aufsätze „Zum Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaft heute“ vor.

Uber die literarische Form des gesprochenen Wortes hinaus gibt es aber viel wichtigere inhaltliche Bezüge. Zentrale Kapitel widmet Hübner, Theologe und Biologe in Heidelberg, den „Erwägungen zur Aggressivität im Horizont der Bergpredigt“ und der Frage, ob „der Mensch Ausbeuter oder Mitarbeiter Gottes“ sei, wie überhaupt „Welt als Gottes Schöpfung“ nur nach einem Standortwechsel in den Blick kommen kann.

Gollwitzers Reden haben viele in der Friedensbewegung zum Aufwachen und Aufbrechen ermutigt, zugleich sind viele seiner Forderungen unabgegolten: Der Berliner Theologe ist Zeuge für den Einspruch gegen die „Sachzwänge der Welt, die es immer wieder verhindern, daß der Welt als Schöpfung auch „Ehre“ zuteil werde, wie Hübner das in weiteren Überlegungen zur Katastrophenmedizin, zur Abtreibung, aber ebenso in den grundsätzlichen Erörterungen zum Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaft aufweist.

FRIEDEN 2000. Fragen nach Sicherheit und Glauben. Von H. Gollwitzer. (Traktate Band 71) 128 Seiten» kart., öS 76,—.

DIE WELT ALS GOTTES SCHÖPFUNG EHREN. Zum Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaft heute. Von J. Hübner. (Traktate Band 72) 146 Seiten, kart., öS 106,40.

Beide: Christian Kaiser Verlag, München 1982.

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