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Teilhard entdeckt

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Kein Zweifel, Teilhard de Chardin, von Rom gemaßregelter Jesuit, nach China abgeschoben, dort maßgeblich an der Entdek-kung des Peking-Menschen beteiligt, 1955 in New York gestorben, Teilhard wird wiederentdeckt: Naturwissenschaftler, Anthropologen und Theologen berufen sich auf ihn.

Günther Schiwy legt eine das ganze Schaffen Teilhards durchlaufende Textauswahl vor, das sich an Teilhards Aufsatz „Das Herz der Materie“ orientiert. Materie sei geisthaltig, Geist und Materie seien die zwei Seiten einer Medaille. Selbstverständlich fehlen auch nicht die entscheidenden Ausführungen zur „Entwicklung des Bewußtseins“, zum „Aufstieg der Menschheit“.

Von Günther Schiwy werden diese Texte dann allzu eindeutig in den Dienst eines „Neuen Zeitalters“ genommen. In den letzten Kapiteln „Die Religion von morgen“ und „Das neue Zeitalter“ wird dies vollends deutlich. So wichtig Teilhards Gedanken zu diesen Themen waren — er ist und war kein Apostel des New Age.

Daß Teilhard de Chardin noch viel bis dahin Ungedachtes und Ungesagtes - etwa die Kritik am Wissenschafts- und Theologiebetrieb — zu bieten hat, erweist diese trotz der genannten Tendenz erfreuliche Auswahl.

DAS TEILHARD DE CHARDIN-LESE-BUCH Ausgewählt von Günther Schiwy. Verlag Walter, Ölten, Freiburg 1987. 279 Seiten, Ln., öS 310,50.

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