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Christus-Lehre kulturgeprägt

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„Im Spannungsfeld von Christentum und Kultur“ steht der abendländische Mensch, insofern beides heute nicht mehr zur Dek-kung zu bringen ist, wohl aber wechselseitigen Einfluß durchblicken läßt. Karl-Heinz Ohlig, Professor für Religionswissenschaft und Geschichte des Christentums in Saarbrücken, legt eine opulente, faszinierende Studie zu diesem Thema unter dem verheißungsvollen Titel „Funda-mentalchristologie“ vor. Er will ausdrücklich keine neue Lehre von Christus vorstellen, sondern die Entwicklung des Denkens über Jesus, den Christus, darstellen und verständlich machen.

Mittels der historisch-kritischen Methode analysiert Ohlig dieses Denken, und als Basis dient die Arbeitshypothese, daß Jesus nur dann als Christus er- und bekannt wurde und wird, wenn er von den Christen als bedeutsam und unverzichtbar für die eigene Sinnfrage erfahren wird. In den Vordergrund stellt er die kirchliche Christologie und einzelne für sie signifikante Theologen.

Daß dieses Unternehmen ein Parforce-Ritt durch die Geschichte ist, weiß der Autor selbst, dennoch ist das Ergebnis beachtlich. Ohlig gelingt es, die Zusammenhänge der geschichtlich ausgeprägten Kultur mit der christologischen Entwicklung einsichtig zu machen. Der Bogen spannt sich von der „christologischen Soteriologie Jesu“ bis zu den „Befreiungstheologien und ihrer Christologie“. Im letzten Teil zieht Ohlig systematische Folgerungen, die in einer Begründung des christologischen Bekenntnisses münden. Ein spannendes Werk, das der Diskussion bedarf und sie auch verdient.

FUNDAMENTALCHRISTOLOGIE. Von Karl-Heinz Ohlig. Kösel-Verlag, München 1986. 724 Seiten, kart, öS 6863.

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