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Organisches Denken

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„Was organisches Denken ist, versucht dieses Buch... in historischer wie theoretischer Erörterung sowie in der Anwendung auf drei durchaus verschiedene Gebiete deutlich zu machen." So schreibt der Autor in der Einleitung.

Gleich vorweg muß gesagt werden: Leider gelingt es dem Göttinger (evangelischen) praktischen Theologen nicht, dieses Ziel auch einsichtig zu machen — so interessant und bereichernd viele Beobachtungen aus der Geistesgeschichte der Antike („Das Sokratesschicksal"), des Mittelalters („Romanik, Gotik — und was nun?") und der Neuzeit („Atomphysik und Gesamtwissenschaft") sein mögen. Die bloße „Anwendung atomphysikalischer Erkenntnisse auf Natur-und Geisteswissenschaften" ist noch lange nicht organisches Denken.

Was hier an so disparaten Themen beobachtet wird, zeigt das Grundanliegen des Autors, der dem von ihm erfahrenen Motiv überallhin nachspürt — aber von wissenschaftlicher Vermittlung ist wenig zu spüren, weil die ge-schichtlich-hermeneutische Situation kaum Berücksichtigung findet. Wie dieses Denken ein „Weg in die Zukunft" sein könne, ist es schon gar nicht einzusehen.

ORGANISCHES DENKEN ALS WEG IN DIE ZUKUNFT. Vier Entwürfe. Von Walter Brinbaum. Verlag Katzmann, Tübingen. 100 Seiten, kart., öS 150,50.

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