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Juden — Christen — Moslems

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Eine für die Gegenwart bezeichnende Tendenz ist das ge^ schärfte Bewußtsein für die Notwendigkeit des „Dialogs der Religionen“. Die Religionen, die zweifellos das Abendland, und das heißt heute die gesamte Welt und einen großen Teil des europäischen Ostens, geprägt haben, sind Judentum, Christentum und Islam. Unter der bewährten Leitung des Münsteraner Religionswissenschaftlers Adel Th. Khou-ry ist ein „Lexikon religiöser Grundbegriffe“ dieser drei, wohl durch den Glauben an den einen Gott geeinten, durch vielerlei Ursachen aber getrennten Religionen entstanden.

Das verdienstvolle Unternehmen stützt sich auf die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Kon-züs über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen. In Einzelbeiträgen werden die wichtigsten Grundlagen der drei Religionen skizziert. Lehren, Grundwerte, Normen, Formen ihrer Frömmigkeit und religiöse Praxis werden aber nicht unverbunden nebeneinander gestellt, sondern Zusammenhänge aufgedeckt, der Blick auf die jeweils anderen Religionen gerichtet. Eine synoptische Zeittafel und ein Stichworteverzeichnis erschließen das Lexikon historisch und systematisch.

Als Autoren wurden durchwegs hochrangige Fachleute gewonnen, wobei für Judentum und Islam jeweils nur ein Autor für fast alle Beiträge zuständig ist. Wenngleich deren fachliche Kompetenz unbestritten sein mag, wäre doch um der Repräsentativst willen eine Anzahl verschiedener Autoren wünschenswert gewesen.

Dem Lexikon ist zu wünschen, daß es gelingen möge, den Dialog der „Taubstummen und Blinden“ aufzubrechen in ein echtes Gespräch in gegenseitiger Achtung. Die Voraussetzungen dafür hat das Lexikon mitgeschaffen.

LEXIKON RELIGIÖSER GRUNDBEGRIFFE. Herausgegeben von Adel Th. Khoury. Verlag Styria, Graz 1987. 1176 Spalten. Ln., öS 840,- (bis 31. 12. 1987).

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