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Theologie von A bis Z

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In relativ kurzer Zeit ist es dem Paderborner Theologen Peter Eicher gelungen, ein neues Standardwerk mit mehr als 100 Artikeln (von etwa 100 Mitarbeitern) herauszugeben. Das „alte“ Handbuch theologischer Grundbegriffe wurde 1962/1963 von Heinrich Fries abgeschlossen, erschien 1970 in Taschenbuchauflage.

Dem Anspruch eines „unverzichtbaren Dienstes an Information und Orientierung“ konnte jedoch 20 Jahre nach dem II. Vati-kanum nur eine Neubearbeitung gerecht werden. Die Verpflichtung des „alten“ Handbuches, sich biblisch, historisch und systematisch zu orientieren, hat Eicher auch für das Neue Handbuch übernommen. Freilich setzt er die Gewichte anders: biblische und systematische Ausrichtung bleiben erhalten und entsprechen dem neuesten Forschungsstand. Kürzer und straffer ist die historische — theologiegeschichtliche — Dimension geraten. Dies hat den Nachteil, daß die Entwicklung der neuen Sichtweisen und Aspekte aus den alten nicht immer erkennbar wird.

Das hängt mit der einleuchtenden, aber problematischen Vorentscheidung des Herausgebers zusammen, „daß sich die altkirchliche und mittelalterliche Tradition in der Neuzeit... nur mehr reflexiv und das heißt auf das Bewußtsein der Freiheit bezogen, verantworten läßt“ (Vorwort, Bd. 1, 8/9).

Weitere Kriterien des Herausgebers waren die Ausrichtung auf die Ökumene und auf die Praxis. Für die mit den evangelischen Kirchen kontroversen Themen wie „Buße“, „Ethik“, „Reformation/Reform“, „Theologie“ usw. wurden evangelische Autoren gebeten. Den „pragmatischen Charakter aller Theorie“ deutlich zu machen, geht wegen des begrenzten Umfanges häufig zu Lasten der „Theorie“.

Neben Beiträgen von kompetenten jungen Autoren, so wurde das neu aufgenommene Stichwort „Säkularisierung“ von Johann Figl, einem der wenigen Autoren aus Österreich, verfaßt, gibt es andere, die äußerst problematisch und unbefriedigend ausgefallen sind, so etwa jener über „Erfahrung“.

Wenn es dem Neuen Handbuch gelingt, Probleme ins rechte Licht zu rücken, wäre schon viel erreicht.

NEUES HANDBUCH THEOLOGISCHER GRUNDBEGRIFFE. Von Peter Eicher (Hrsg.). Verlag-Kösel, München 1985.4 Bände, ca. 1600 Seiten, kart., öS 608,80, geb. öS 1.528,80.

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