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Afrikanische Theologie

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Karl Rahner hat im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils gemeint, daß die „anderen Völker und Kulturen selbst herausfinden” müßten, „mit welcher Begrifflichkeit ... die alte Botschaft des Christentums verkündet werden muß, damit diese Botschaft wirklich überall in der Welt präsent ist”. In diesem Horizont ist diese Arbeit, die jüngst mit dem erstmals verliehenen „Karl-Rahner-Preis für theologische Forschung” ausgezeichnet wurde, zu sehen.

Es handelt sich um eine Darstellung der „Afrikanischen Theologie”. Der Autor versteht seine Arbeit, eine Dissertation, als Frage nach der Möglichkeit einer „afrikanischen Theologie” und damit als „Probe auf die Wahrheit dessen, was sich .christliche Theologie' nennt”. Dabei stellt er das Konzept einer Inkulturation des christlichen Glaubens genauso in Frage wie die vorgefaßte Meinung „Afrikaner seien von Natur aus christlich”. Das erste versteht immer noch unter dem „christlichen” den abendländischen Glauben, das zweite ist schlicht naiv und verkennt den personalen Charakter der Offenbarung in Christus.

Rücker stellt ausführlich und redlich die religiösen und kulturellen Voraussetzungen des Menschen in Afrika dar, die bei allen regionalen und ethnischen Unterschieden gemeinsamen Grundzüge und führt dann schrittweise zu einer Offenbarungstheologie im afrikanischen Kontext hin. Uber einen Begriff des Symbols, der den Afrikanern vertraut ist und für den Europäer vielleicht wieder zum Leben gebracht werden könnte, versucht Rücker einen Weg aufzuzeigen. Das Buch ist ein eigenwilliger, aber mutiger und zukunftsweisender Versuch, dem Anliegen Karl Rahners gerecht werdend.

AFRIKANISCHE THEOLOGIE. Von Heribert Rücker. Tyrolia-Verlag, Innsbruck, Wien 1985. 272 Seiten, kart., öS 560.-.

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