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Mensch und Tod

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Die Gewißheit der Sterblichkeit ist immer schon je nach persönlichen Erfahrungen, Glaubenshaltung, gesellschaftlichem Umfeld „dankbar oder selbstherrlich” angenommen worden, seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte gibt es die Auseinandersetzung mit dem „unheimlichsten aller Gäste”.

Der bekannte Zürcher Psychiater Gion Condrau breitet in seinem Werk das Denken, Erleben, Erfahren des Todes mit einer faszinierenden Fülle von Detaileinsichten aus, die diesen Band zu einem Kompendium der Todesvorstellungen in Geschichte und Gegenwart machen. Nach Diskussion der naturwissenschaftlichen, psychologischen, religiösen, phüosophischen und künstlerischen Dimensionen münden Con-draus Darlegungen in eine Erörterung des heutigen Umgangs mit dem Tode, wobei dankenswerterweise heiße Eisen nicht umgangen werden (Sterbenachhilfe, Todesstrafe).

Das „interdisziplinäre Gespräch” über „Sterben, Tod und Auferstehung”, geführt an der Katholischen Akademie in Bayern, konnte als Ergänzung dazu herangezogen werden. Die hauptsächlich „beteiligten” Disziplinen suchen darin einen Zugang zum Phänomen Tod. Obwohl sehr verständlich geschrieben, kranken die Beiträge daran, daß der Naturwissenschaftler (Gernot Eder), der Mediziner (August Wilhelm von Eiff), der Philosoph (Bernhard Casper) und der Theologe (Peter Hünermann) kaum ins Gespräch kommen, ihre Ansichten bleiben nebeneinander stehen.

Beiden Werken gelingt es, den Tod als jenes Ereignis darzustellen, das zum Leben gehört, und zu erweisen, daß daher Todesbewältigung immer nur als Lebensbewältigung gelingen kann.

DIE STROGANOFFS. Von Tatjana Metternich. Albrecht Knaus-Verlag, München 1984, 320 Seiten, Ln., öS 310,50.

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