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Christ und Welt

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Karl Lehmann — ehemaliger Dogmatiker in Freiburg, jetzt Bischof in Mainz — setzt sich intensiv mit dem Geist des II. Vatikanischen Konzils auseinander, besonders mit dem Anspruch der Pastoralkonstitution „Die Kirche in der Welt von Heute", in den Ereignissen, Bedürfnissen der Gegenwart „nach den Zeichen der Zeit zu forschen".

Nach einer ersten Phase des Suchens nach den Zeichen der Zeit und ihrer evangeliumsgemäßen Deutung wollen auch viele Christen die inflationär verbrauchte Rede von den „Zeichen der Zeit" nicht mehr hören. Dennoch ist die damit verbundene Aufgabe unverzichtbar, will sich der christliche Glaube nicht in eine weltlose Innerlichkeit verflüchtigen.

Freilich ist ihm nicht minder verwehrt, die eigenen Quellen dadurch zu verraten, daß er sich anpaßt an das, was ist.

Das, was ist, versteht Lehmann als „Signale der Zeit", um in ihnen „Spuren des Heils" zu entdecken. Dabei bleibt eine vielschichtige und nie ganz aufzulösende Spannung bestehen, die die Vermittlung erst so recht spannend macht.

Die Bipolarität zieht sich durch das gut lesbare und doch anspruchsvolle Buch: Den „Aufbrüchen" im ersten Teil stehen „Richtungen" im zweiten Teil gegenüber.

Das Verdienst dieses Buches ist es zweifellos, Anstöße für das Wechselspiel von Christentum und Welt zu geben und sie an konkreten Problemen zu bewähren.

SIGNALE DER ZEIT - SPUREN DES HEILS. Von Karl Lehmann. Herder-Verlag, Freiburg 1983. 189 Seiten, kart.. öS 154,40.

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