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Zur Eucharistie

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Der Kirchenvater Origenes aus Alexandrien (etwa 180—250 n. Chr.), bekannt durch seinen Versuch, die griechische Philosophie zur Bibelauslegung und damit auch zur Theologie heranzuziehen, erlebt derzeit eine Renaissance. Seine die gesamte Kirchengeschichte entscheidend mitbestimmende Lehre von der Eucharistie hat in ihren Auslegungen manche Wunden hinterlassen:

Der Jesuit und Dogmatiker Lothar Lies legt nun seine gekürzte Habilitationsschrift vor: „Origenes Eucharistielehre im Streit der Konfessionen. Die Auslegungsgeschichte seit der Reformation.“ Da die gewichtigen Kontroversen um die Eucharistielehre in der Reformationszeit entstanden, untersucht Lies alle gegensätzlichen, von den Konfessionen (lutherischer, calvinischer, römisch-katholischer Prägung) zur Stützung ihres jeweiligen Standpunktes vorgebrachten Argumente und Auslegungen. Uberzeugend gelingt es dem Autor, durch diese Studie zum gegenseitigen Verständnis beizutragen, weil er sich konsequent bemüht, mit den Maßstäben jener Epoche und nicht mit denen von heute zu messen. In einer ausführlichen wirkungs- und deutungsgeschichtlichen Darlegung wird gezeigt, wie die Tradition des Origenes ohne Engführung (Eucharistie nur als Opfer oder nur als Symbol) aufgenommen werden kann.

Für jeden an der Glaubenslehre Interessierten enthält diese nicht immer leicht zu lesende Studie eine Fülle neuer Einsichten und ist methodisch äußerst sorgfältig durchgeführt.

ORIGENES EUCHARISTIELEHRE IM STREIT DER KONFESSIONEN. Von Lothar Lies SJ. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1985. 421 Seiten, kart., öS 640,-.

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