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Neue Modelle?

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Wohin geht die Theologie? Wie wird sie, sich weiterentwickeln? Diese und ähnliche Fragen stellen sich nicht nur Theologen, sondern viele Christen und auch Nichtchristen.

1983 war ein Symposium an der Universität Tübingen dieser Frage gewidmet, unter dem anspruchsvollen Titel „Ein neues Paradigma von Theologie" haben Hans Küng und David Tracy es initiiert und geleitet, die Vorbe-reitungs- und Eröffnungsbeiträge enthält dieser Band. Was ist nun ein neues „Paradigma von Theologie"? Paradigmen, gleichsam Grundmodelle, waren bisher im Bereich der Theologie mittelalterlich, vorreformatorisch, bestenfalls noch neuscholastisch gewesen, Vernunft, Natur, Welt, Philosophie, ja das Humanum überhaupt waren nur als negativer Gegensatz zu Glaube, Gnade, Kirche, Theologie und Christlichem zu denken gewesen.

Das „neue Paradigma" will einerseits die christliche Botschaft als Grundnorm der Theologie aufrechterhalten, andererseits aber die heutige Erfahrungswelt als Horizont der Theologie fruchtbar miteinbeziehen.

Im vorliegenden ersten Band — der zweite mit den Hauptreferaten folgte - wird diese Problematik geklärt und anhand historischer Analysen der oftmalige Paradigmenwechsel in der Theologie (Origenes — Augustinus, Thomas — Luther, Moderne — Postmoderne) als durchaus üblicher Vorgang zu erklären versucht. Diese Sammlung ist sicher von großer Bedeutung für die Theorie-Diskussion in der Theologie. Gespannt darf man freilich sein, inwiefern dieses „neue Paradigma" auch ein neues Selbstverständnis des Menschen, des Christen in seinem Verhältnis zu Kirche, Welt und Gott zu artikulieren vermag.

THEOLOGIE - WOHIN? Herausgegeben von Hans Küng und David Tracy. Verlag Benziger, Zürich-Köln, 244 Seiten, kart, öS 530,-.

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