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Gott nicht erledigt

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„Spuren der Erlösung“ nennt sich der erste vorliegende Band der Reihe „Experiment Religionsphilosophie“. Drei namhafte Philosophen und Theologen, Alois Haider, Klaus Kienzier und Joseph Möller, legen in der auf vier Bände angelegten Reihe die Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts dar, das das Ziel hatte, die religiöse Tiefendimension neuzeitlichen Denkens zu erheben. Gott und Religion, so die durchgängige These der Autoren (neben den Herausgebern: Richard Schaeffler, Josef Reiter, Hans Peter Balmer, Günter Rombold, Otto Pöggeler und andere), sind keinesfalls erledigte Themen, sondern stiften Unruhe, wenn sie ins Gespräch mit der Welt eingebracht werden.

Anhand der großen Themen wie Schönheit, das Gute, Geschichte, Mythos, Mystik wird die Offenheit des neuzeitlichen Denkens für das Überschreiten des Selbst in die andere Dimension dargelegt, von der es selbst noch einmal seine Weisung empfängt. Ohne die einzelnen Beiträge gesondert würdigen zu können, erhebt sich freilich die Frage, ob neuzeitliches Denken sich im Idealismus und seinen Epigonen erschöpft, wie die Hauptautoren immer wieder insinuieren. Brechen nicht gerade als Gegengewicht zu Idealismus und Transzendentalphilosophie die entscheidenden, unser Jahrhundert prägenden Geistesströmungen wie Materialismus, Naturalismus, aber auch Personalismus und Existenzialismus auf?

SPUREN DER ERLÖSUNG. Von Alois Haider, Klaus Kienzier, Joseph Möller (Hrsg.). Patraos-Verlag, Düsseldorf 1986. 296 Seiten, kart., öS 296,40.

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