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(Theater beim Auersperg, Wien; „Die Entführung des Alfred Rosemayer“ von Ernst Harmannstein) Den Wunsch, einmal schlagfertig und kühl in extremen Situationen zu argumentieren, hat wohl jeder. Ernst Harmannstein erfüllte sich diesen Wunsch, indem er für sich ein Stück über einen gekidnappten Industriellen schrieb, den er auch selbst spielt. Stets charmant argumentiert der böse Kapitalist mit den eher knieweichen Terroristen, die einen Rauschgiftsüchtigen unter sich dulden. Selbstverständlich redet der Gefangene seine Bewacher nieder und zeigt sich immer dankbarer für die Entführung, weil ihm endlich die Augen für die Wahrheit geöffnet worden sind. Bis zur Pause hält die Idee, die Gefangennahme sei eigentlich eine Befreiungstat, das Happy-End zwischen Terroristenchefin und Gefangenem ist dann doch ein wenig zuviel. Neben dem spielenden Autor wirken die anderen Schauspieler blaß.

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