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Baby-Boom in Bukarest

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Rumänische Waisenhäuser gelten seit kurzem als Geheimtip unter begüterten und kinderlosen Ehepaaren im Westen.

Zahlungskräftige ,£ltern“ aus Frankreich, Belgien oder Italien suchen bereits „ihre“ Babys in übervollen Waisenhäusern Bukarests aus. Und legen dafür bis zu 6.000 Dollar (etwa 70.000 Schilling) pro Kind bei rumänischen Rechtsanwälten und „Kontaktleuten“ auf den Tisch.

Die tristen Lebensverhältnisse auf dem Balkanstaat sind aber alles andere als familienfreundlich. Viele Frauen schieben daher ihre ungewollten — aber vom Staat verordneten — Kinder einfach in staatliche Waisenhäuser ab.

Ähnliche Verhältnisse auch in Polen. In dem heruntergewirtschafteten Land mit einer der höchsten Geburtenraten Europas fehlt es an lebenswichtigen Medikamenten. Schon bei der Geburt kranker Babys entscheidet der Arzt, ob sich eine .^Behandlung noch lohnt oder nicht“!

Ein Leiter eines Waisenhauses in Kattowice gesteht, sehr froh zu sein, wenn einige Kinder durch .Adoption“ wegkommen.

Wohlhabende Ehepaare, bisher auf Suche nach Wunschkindern Richtung Thailand, Bolivien oder in die Karibik unterwegs, fahren heute nach Warschau oder Bukarest. Weit —besser: nah—hat man es gebracht!

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