(Festwoche der Alten Musik, Innsbruck; „II Sant’ Alessio“ von Stefano Landi) Während Alan Curtis im Vorjahr mit der „Inco- ronazione di Poppea“ ein menschliches Drama mit starken Spannungsbogen in seiner Einheitlichkeit erarbeitete, wandte er sich die- sesmal einem Märtyrerstück zu, das, in der Karnevalszeit uraufgeführt, erbauliche und spektakuläre Elemente nebeneinanderstellt. Die in Rom erarbeitete Inszenierung (Regie: Sandro Sequi), die die Bühnenbilder von Bernini flachschuf, machte daraus eine frühbarocke Augenweide, und die vorbildliche musikalische Gestaltung gewann der für die damalige Zeit zum Teil konservativen, zum Teil fortschrittlichen Partitur starke Strahlungskraft ab. Im sehr guten Ensemble hatten tragende Rollen: Judith Nelson (Alessio), Daniela Mazzucato (Sposa), Carlo Gaifa (Eufemiano), Katja Angeloni (Madre). Die prächtig ausgestattete Aufführung versetzte künstlerisch und stimmungsmäßig vollkommen in die Zeit der kunstliebenden Kardinale Barbarini.