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Bauhaus-Stoffe - eine Ressource

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Möbelstoffe des Jugendstils, etwa jene, die Josef Hoff mann zu Anfang des Jahrhunderts entwarf, werden heute wieder hergestellt. Vielleicht folgt nun die längst überfällige Wiederentdek-kung der in den zwanziger Jahren am Bauhaus in Dessau entstandenen Webmuster. Ein von Magdalena Droste und Marion Ellwanger ursprünglich als Katalog einer Ausstellung in Berlin, Zürich und Bremen konzipiertes Werk könnte diesen Prozeß fördern.

Auch das Bauhaus erhob ja den Anspruch auf umfassende Ästhe-tisierung der menschlichen Umwelt, freilich unter ganz anderen Vorzeichen als der Wiener Jugendstil. Architektur, Malerei, Gebrauchsgegenstände-Design des Bauhauses sind weithin bekannt, die Bauhaus-Weberei steht leider im Schatten der großen Namen wie Gropius, Kan-dinsky, Klee.

Gunta Stölzl leitete und prägte von 1919 bis 1931 die Bauhaus-Weberei. Viele ihrer Entwürfe sprengen den der „Angewandten Kunst“ üblicherweise zugestandenen Rahmen. Sie sind abstrakte Kunst. Zugleich bilden sie eine grandiose Ressource für die Ästhetisierung heutigen Alltags im Sinne des Bauhauses. Man wird sie wiederentdecken, und viele Menschen werden sie lieben.

BAUHAUS-ARCHIV - GUNTA STÖLZL - WEBEREI AM BAUHAUS UND AUS EIGENER WERKSTATT. Herausgegeben im Auftrag des Bauhaus-Archivs von Magdalena Droste. Kupfergraben Verlag, Berlin 1987. 176 Seiten, viele Bilder, Pb.

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