Im Campo de Mayo rebellierten Militärs. Auf der Plaza de Mayo wurde die Demokratie (hin)ausgerufen. Argentinien hat turbulente Ostern hinter sich. Auch im vierten Jahr sind Freiheit, Demokratie und Menschenrechte noch keineswegs gesichert.
Mit Schwarz-Weiß-Ent- scheidungen läßt sich kein Schlußpunkt unter komplexe Entwicklungen setzen. Präsident Raul Alfonsin weiß, daß Demokratisierung, die als Phrase leicht von den Lippen fließt, behutsame Vorgangsweisen erfordert.
Wenn Alfonsin einen Strich unter die Vergangenheit ziehen will, darf er bei jenen nicht unglaubwürdig werden, für die Demokratie Rechts Staatlichkeit bedeutet. Er darf — ein Zugeständnis an die realen Verhältnisse — aber auch jene nicht verstö- ren, in deren Händen sich Macht konzentriert.
Schwer errungene Kompromisse — das gilt auch für die junge Demokratie auf den Philippinen, die ebenfalls einer erneuten Bewährungsprobe ausgesetzt war — sollten daher nicht vorschnell mit dem Attribut faul abgetan werden. Verhandeln ist noch allemal besser als dreinschlagen.
