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Beziehungskrisen

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Amüsant, kritisch und ironisch beschreibt Gwyneth Cravens in ihrem Roman die Beziehungskrisen der New Yorker Einzelgänger. Wie in Woody Allens Film „Manhattan" kreisen alle Personen um ihre Emotionen und die Einsichten ihrer Analytiker.

Die Hauptpersonen, Joe und Angela, leben in New York; beide haben eine gescheiterte Ehe hinter sich. Angela ist genau das geworden, was sie nie sein wollte: ein Single in New York. Joe hat genau das, was er nach seiner Scheidung nie wieder haben wollte, eine fixe Beziehung zu einer Frau, ohne es wirklich zu wollen.

Es ist die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Joe hat seinen

Geisteszwilling gefunden, Angela den Mann ihres Lebens, und damit fangen die Probleme an.

Einfühlsam schildert die Autorin die Versuche der beiden Menschen, die Liebe, die sie für einander empfinden, zu bewahren und eine Beziehung aufzubauen. Sie scheitern an ihren eigenen Träumen, Ängsten und Neurosen. Mag die New Yorker Szene, so wie sie die Autorin beschreibt auch verrückter, exaltierter und verpopter sein als manche andere — die sozialen und emotionalen Turbulenzen sind nicht ortsge-bunderi.

Nicht nur in New York hat jeder seinen Spleen, seine Yogaübungen, sein Horoskop. Auch anderswo suchen Menschen schlüssige Antwort auf die Frage, wie soll man leben, als Single, zu zweit, als Familie mit Kindern oder in der Gruppe.

Gwyneth Cravens gibt in ihrem Roman „Herzmuster" kein Patentrezept, wie man leben soll, sie schreibt eine Geschichte über die Liebe von heute, die haargenau trifft. Ihr Roman ist eine gelungene Großstadtromanze unserer Zeit.

HERZMUSTER. Von Gwyneth Cravens. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart-Wien 1984. 288 Seiten, engl. Brosen., öS 232,-.

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