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Bilder zur Bibel

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(Jüdisches Museum, Eisenstadt, Unterbergstraße 6, bis 26. Oktober) Die interessante Dokumentation „Bilder zur Bibel im Judentum” hat an Hand von Kopien und Faksimile-Ausgaben das Kuriosum jüdischer Bilderkunst zum Gegenstand. Das weithin bekannte Bilderverbot der Juden, durch den Islam dramatisch verstärkt, läßt vergessen, daß schon im 2. Jahrhundert n.i Chr. der Beginn jüdischer Figurenmalerei anzusetzen ist und daß eine syrische Synagoge (Dura Europos) Bilder aus dem 3. nachchristlichen Jahrhundert schmücken: Wandmalereien zum Pentateuch und zu anderen altte-stamentlichen Schriften bedek-ken sie von oben bis unten.

In der Folge haben Künstler die Einflüsse jener Völker, mit denen die Juden lebten, aufgenommen und bewegende Bilder zu den religiösen Schriften geschaffen. Wechselwirkungen zwischen christlicher Malerei und jüdischer Bilderkunst werden sichtbar, es entstand eine fruchtbare gegenseitige Einflußnahme, die hur durch regelmäßig eintretende Verurteilungen unterbrochen wurde. Eine repräsentative Auswahl aus dieser Kunsttradition, in Wand- und Buchmalereien dokumentiert, ist jetzt in Eisenstadt zu sehen und bietet einen wichtigen Einblick in das kulturelle und religiöse Leben des jüdischen Volkes.

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