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Bombenfall

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Der neue ,,Alte“, ein Mann mit Eigenschaften, wie der gequält vorgetragene Kriminalfall vom .Attentat“ letzten Freitag um 20 Uhr 15 in FS 1 auf der Krimileiste versichern wollte, lebt auch nur vom Schmäh. Wie sein Vorgänger in der Rolle des „Alten“.

Mit Psychologie soll der Kommissar seine Fälle lösen. Nicht mit brutaler Gewalt, sondern subtil — und, wenn geht, überraschend.

Gerade dieser letzte Punkt dürfte den Drehbuchautoren besonders ans Herz gelegt worden sein. Man soll doch bitte nicht schon von Anfang an den oder die Täter kennen.

Allerdings muß man auch Konzessionen ans Publikum machen, das, müde von der Wochenarbeit, Entspannung sucht — diesmal bei einem Lösegeld- und Bombenfall. Daher darf der Bombenfall keineswegs zweideutig verstanden werden, die Bedeutung darf ausschließlich nur im tatsächlichen Sinn verstanden werden.

Daher ergeht der Auftrag an den Regisseur, nicht allzuviel Zweifel an dem oder den Tätern aufkommen zu lassen und es dem Kommissar daheim und auch nicht dem auf dem Bildschirm zu schwer zu machen.

Ein brauchbares Element ist etwa, nach dem Attentat den Bösen groß ins Bild zu bringen, wie er sich vom Schauplatz just in dem Augenblick abwendet, zu dem die Feuerwehr den Tatort stürmt. Eine in bester Detektivtradition vors Gesicht gehaltene Zeitung unterstreicht noch, daß der Mann nicht frei von Schuld sein kann.

Verpönt sind hingegen Elemente, die auf einen logischen Aufbau schließen lassen, denn der Zuseher soll doch bitte nicht freitags abend mitdenken müssen. Schließlich ist Fernsehen ein optisches Medium.

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