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Bonn unter Beschuß

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Moskaus Propaganda-Einheiten und ihre Hilfstruppen in Warschau und Prag schießen derzeit mit schweren Geschützen. Vordergründiges Angriffsziel ist die Bundesrepublik Deutschland.

Revanchismus, Militarismus, „großgermanischer Expansionismus" wird den Westdeutschen unterstellt. Und Bonn versucht rätselratend, sich der massiven Polemik zu entziehen.

Enttäuschung über die gescheiterte Politik der Nachrüstungs-Verhinderung mag einer der Gründe für die sowjetische Propaganda-Kampagne sein; die Disziplinierung des Ostblocks durch eine gemeinsame Offensive gegen die Bundesdeutschen ein weiterer.

Nicht zuletzt können die Attacken gegen Bonn aber auch als Warnung an Ostberlin interpretiert werden, den Bogen nicht zu überspannen. Denn der leidenschaftliche deutsch-deutsche Flirt, der mit SED-Chef Honeckers Besuch in der Bundesrepublik in wenigen Wochen einen Höhepunkt finden wird, läßt bei vielen Osteuropäern die Alarmglocken schrillen.

In dieser — historisch begründeten — Furcht vor den Deutschen sind die osteuropäischen Völker mit ihren KP-Regimen ausnahmsweise sogar einig.

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