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Bräuche und Feste

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Sehr viele Menschen unseres ausgehenden Jahrhunderts haben verlernt, Feste wahhaft zu feiern. Man kommt zu verschiedenen Anlässen zusammen und weiß nicht, was wo und wann, und vor allem weiß man nicht, weshalb etwas getan wird oder getan werden sollte. Das Verkommen des Weihnachtsfestes zum Beispiel zu einer material-stischen Geschenk-Orgie, die zunehmend einen schalen Nachgeschmack hinterläßt, steht pars pro toto für viele, vor allem christliche Feste.

Dem Geist einer Festzeit zu begegnen, nach den Wurzeln von Bräuchen zu forschen, und von diesen her Verlorenes wiederzufinden und mit neuem Geist zu beleben, ist eine Forderung der Stunde, und wird auch entscheidend mitbestimmen, ob Menschen im neuen Jahrhundert noch ein kultiviertes oder bloß ein zivilisiertes Volk bilden werden. Festzeit ist Freudezeit, und wer nicht mehr weiß, weshalb er sich freuen soll, wird das Festliche und damit seine Kultur verlieren.

Es ist dem Styria Verlag der Versuch zu danken, durch vorliegenden Band solchen Entwicklungen entgegenzutreten. Ein hervorragender Volkskundler läßt den Leser christlichem, vor allem mitteleuropäischkatholischem Brauchtum in all seinen Spielarten begegnen. Noch Erhaltenes kann so gepflegt, schon Vergessenes wiederbelebt werden.

BRÄUCHE UND FESTE IM CHRISTLICHEN JAHRESLAUF. Von Dietz-Rüdiger Moser, Edition Kaleidoskop im Verlag Styria, Graz/Wien/Köln 1993. 320 Seiten, zahlreichen SW- und Farbabbildungen, öS 620,-.

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