6959063-1984_41_12.jpg
Digital In Arbeit

Brandstetters 51

Werbung
Werbung
Werbung

Alois Brandstetter bringt als Erzähler, der der Tradition verpflichtet und der Moderne geöffnet ist, ebenso wie als Universitätsprofessor für deutsche Philologie die besten Voraussetzungen mit, um eine Anthologie österreichischer Erzählungen herauszugeben. Er wählte, wie er im Nachwort sagt, Qeschichten aus, die ihm gefallen.

Das größte Problem für den Herausgeber einer solchen Sammlung besteht darin, daß er auf vorgegebenem Raum möglichst viele Autoren zu Wort kommen läßt; einundfünfzig sind es geworden. Erzählen ist für Brandstetter in der Tradition Stifters „ein bedächtiges, oft geradezu geruhsames, immer verläßliches und kultiviertes Geschäft, eine menschenfreundliche Angelegenheit, Erzählen ist im besten Sinne des Wortes ein wenig .bürgerlich', das Herkommen und die Tradition achtend. Das Erzählen braucht seine Zeit und es verlangt vom Zuhörer Geduld."

Insgesamt hat Brandstetter eine eigenwillige, instruktive, seinen eigenen Idealen — so scheint es dem Rezensenten — aber nicht immer entsprechende Anthologie geschaffen, deren Autoren von Schnitzler bis zu Rosei reichen.

OSTERREICHISCHE ERZAHLUNGEN DES 20. JAHRHUNDERTS. Hrsg. von Alois Brandstetter. Residenz Verlag, Salzburg 1984. 447 Seiten, Ln., öS 298,-.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung