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Braver Rudolf

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(Burgspiele, Forchtenstein; „König Ottokars Glück und Ende” von Franz Grillparzer) Klausjürgen Wussow ist ein zerrissener, getriebener, vor allem an seiner Unbeherrschtheit scheiternder Ottokar: Erfreuliche Wiederbegegnung mit einem Darsteller, der einst zu oft, in letzter Zeit aber zu selten, zu sehen war.

Die Inszenierung von Karlheinz Stroux ist zwiespältig wie Ottokar. In einer eher konventionell angelegten Aufführung wirkt Eugen Stark als Zawisch überzeichnet. Die dürren Holzgerüste des Bühnenbildes (Karl Eugen Spurny) wirken ge-schmäcklerisch.

Was mich immer wieder stört und was ich daher keiner speziellen Inszenierung ankreiden kann, ist die -freilich vom Text gedeckte - Biederkeit Rudolfs von Habsburg, die an Einfalt grenzt. Karl Heinz Martell in dieser Rolle weicht keinen Schritt von diesem Klischee ab. Grillparzer wollte oder sollte Rudolf so sehen. Aber wir? Gibt es keine Möglichkeit, Rudolf etwas zu entbiedern?

In Forchtenstein ist freilich nicht der Ort dafür.

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