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Brecht und die Christen

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Im Werk von Bertolt Brecht fällt die Häufigkeit des Wortes „Gott“, die Verwendung religiöser Termini auf. Brecht geht es aber, wie Hans Pabst in seinem Buch „Brecht und die Religion“ aufzeigt, nicht um die Existenz Gottes, sondern nur um das Verhalten des religiösen Menschen. Glaube, Opfer, Trost, Gebet, Innerlichkeit sind seiner Meinung nach Hindernisse der Realitätsbewältigung. Durch den Glauben an Gott werde die Schaffung eines besseren Diesseits unmöglichr'die Vertröstung der Massen auf ein ewiges Heil bringe Profit für die Kapitalisten. Es helfe nur Gewalt.

Brecht bejaht die Bibel ebenso wie Jesus, soweit sie zur gesell-schaftsverändernden Aktion aufruft - nicht aber als Trostbringe-rin. Der Autor erstrebt eine „politische Theologie“: Gott sei die Aufforderung, sich mit dem Bestehenden nicht abzufinden.

BRECHT UND DIE RELIGION. Von Hans Pabst. Verlag Styria, Graz, Wien, Köln, 1979, öS 178,-.

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