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Briefwechsel eines Verlegers

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Wieland Herzfelde, erst 1988 in der Ex-DDR verstorben, zählte einst zu den prominenten deutschen Verlegern. Als solcher betreute er auch manche wichtige Literaturzeitschrift. Wie sein Bruder John Heartfield mußte er 1933 aus Deutschland emigrieren. Nach einem Zwischenaufenthalt in Prag ging er schließlich nach Moskau, wo er mit der Zeitschrift „Das Wort"exilierte deutsche Schriftsteller um sich zu scharen suchte. So trat er etwa mit Oskar Maria Graf und Friedrich Torberg in Verbindung.

Aus dieser Zeit stammen auch die Korrespondenzen, die erst unlängst im Moskauer Zentralen Literaturarchiv entdeckt worden sind. In ihnen kommen die Widrigkeiten und die

Problematik, des Emigrantenlebens deutlich zum Ausdruck. Immerhin war man ja nur von einer Diktatur in eine andere gelangt. Die Briefauswahl, mit Illustrationen versehen und sachlich kommentiert, wird jedoch wohl eher dem einschlägig Interessierten etwas sagen können. Dem Mitbegründer des legendären Malik-Verlages (er nahm mitten im Ersten Weltkrieg seine Arbeit auf) hat eben dieser Verlag mit der Herausgabe der Briefe zwischen 1933 und 1938 jedenfalls ein bleibendes Denkmal gesetzt.

PRAG-MOSKAU. Briefe von und an Wieland Herzfelde 1933-38. Hrsg. von Guiseppe de Siati und Thies Ziemke. Neuer Malik Verlag, Kiel 1991. 200 Seiten, illustriert, öS 249,60.

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