7072162-1993_05_05.jpg
Digital In Arbeit

Brisantes Potential

Werbung
Werbung
Werbung

Diffuse Gefühle der Angst und Verunsicherung waren praktisch für jeden zweiten Unterzeichner des FP-Begehrens das Motiv, sich daran zu beteiligen. Fast gleichauf damit liegt, nach einer von den Sozialforschern Fritz Plasser und Peter A. Ulram am Dienstag vorgelegten Untersuchung, der ebenso diffuse Ärger über eine Vielzahl von Problemen, die angeblich durch Ausländer verursacht werden.

Vier von zehn Unterschriftswilligen wollten einfach ein Signal setzen: „Wirtschaftsflüchtlinge” sollten eben ausgesperrt werden. Und natürlich spielte auch die Furcht vor persönlicher Benachteiligung eine Rolle: 28 Prozent haben die Sorge, daß die Interessen der Österreicher insgesamt zu kurz kommen, ein Fünftel fürchtet persönlich berufliche oder soziale Nachteile.

Negative Erfahrungen mit Ausländern haben aber nur 14 Prozent als Motiv ihrer Unterstützung des Volksbegehrens angeführt. 13 Prozent verstanden sich auch als „Protestwähler”, die per Unterschrift der Koalitionsregierung einfach einen Denkzettel verpassen wollten. Nur sechs Prozent sahen sich aus Sympathie für Jörg Haiderund seine FPÖ motiviert.

Unabhängig von der Höhe der Beteiligung am Volksbegehren markiert für Plasser und Ulram die „emotionalisierte Polarisierung” im Vorfeld „einen Wendepunkt im für Österreich charakteristischen Stil politischer Auseinandersetzungen”. Das Ausländerthema bleibe weiterhin ein „brisantes Potential”.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung