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Buch des Trostes

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Mit Hans Kanitz den Kreis des Kirchenjahres auszuschreiten, an all den Sonntagen, Festtagen und Besinnungstagen innezuhalten, um endlich in Stille und Gelassenheit nachzudenken, ist ein Trost für Christen, für katholische und orthodoxe nicht weniger als für evangelische. Hans Kanitz, seit vielen Jahren Korrespondent der FURCHE, entstammt einer deutschen Pastorenfamilie; vor der festgegründeten Stärke seines Glaubens zerstieben jene Unsicherheiten und Ungereimtheiten, die sich während der zweiten Jahrhunderthälfte in allen Konfessionen breitgemacht haben, zerstieben die weithin entfesselten Kräfte der inneren Destruktion wie Spreu vor dem Winde. Sein Bekenntnis ist so unbeirrbar, als käme es geradewegs, und nicht über westliche Zwischenstationen, aus den Ländern der Verfolgung - und in der Tat, Kanitz spricht ja auch heute noch die Sprache seiner Heimat, die Sprache des europäischen Ostens, dessen christlicher Restbestand, geläutert und gestählt, uns eines Tages noch missionieren wird.

Glasklar ist diese Sprache, ohne Umschweife und Vieldeutigkeiten. Denn nicht Kanitz ist es, der das Wort beherrscht - das Wort, der ewige Logos vielmehr ist es, von dem Kanitz sich und sein Wort beherrschen läßt Das Wort, der ewige Logos ist es, der auch durch Wendungen hindurchdringt, die dem Katholiken und dem Orthodoxen weniger vertraut sein mögen, die aber niemals und an keiner Stelle des Buches Schlagbäume errichten, die vielmehr alle Wege offenlassen und den Geist wehen lassen, wo er will.

WEGZEICHEN DES JAHRES. Meditationen im Jahreskreis. Vdn HansKanitz.J. F. Steinkopf Verlag, Stuttgart. 144 Seiten, öS 114,-.

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