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Buhmann

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Walter Schiejoks „Argumente“ leben keineswegs von Argumenten. Das bewies die Bürgerforum-Sendung letzten Sonntag wieder eindrucksvoll.

Die Stimmung im Saal und das Vermögen beziehungsweise Unvermögen der einzelnen „Saalkandidaten“, sich in Szene zu setzen, machen den Reiz dieser Show aus.

Schiejok als Showmaster ist vielfach die Würze dieser Sendung, auch wenn ihm diesmal Verteidigungsminister Robert Lichal den Rang ablief.

Eingeladen zum Thema „Bundesheer-Frust“, beherrschte er die Szene, statt Buhmann zu sein. Aber dem Charakter einer Show entsprechend, überwog der Unterhaltung sw ert vor Nachdenkenswertem.

Obwohl es auch dieses gab. Wieso die Ablehnung des Bundesheeres durch Präsenzdiener nach der Abrüstung deutlich höher ist als vor dem Präsenzdienst, wurde an einem Beispiel deutlicher, als es tausend Worte und Erklärungen könnten.

Da ergriff doch ein Berufssoldat, oder genauer ausgedrückt, ein Mitglied des Kaderpersonals, das Wort. Daß er Sanguiniker sein muß, war bald heraus, in der weiteren Folge entpuppte er sich als Rumpelstilzchen und brandmarkte wortreich den Saustall, den Präsenzdiener oftmals anrichten.

Das mag nun durchaus sein, ebenso wie seine offenen Worte über Saufgelage in den Kasernen.

A ber unausgesprochen stand die Frage nach der pädagogischen Kompetenz und der Vor- beziehungsweise Feindbildwirkung im Raum. Alles das, was über Schikanen im Bundesheer als Horrormärchen erzählt wird, erschien plötzlich als vorstellbar.

Die wohl wichtigste Frage an Minister Lichal wäre gewesen: Wie viele „Häferln“ laufen noch im Bundesheer herum?

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