6865312-1977_52_15.jpg
Digital In Arbeit

Capucci

Werbung
Werbung
Werbung

Zu FURCHE Nr. 45, Seite 1 („Denn sie wissen nicht…“): Selbstverständlich ist Verzeihen Christenpflicht. Es ist wichtig, daß der Heilige Vater diese Kraft, die gleicherweise aus derGottes- wie aus der Menschenliebe erwächst, demonstriert. Gerade um der Menschenliebe willen aber hätte er nach der Meinung vieler Leute, mit denen ich darüber gesprochen habe, hier ein deutliches Zeichen der Abgrenzung von der Gewalt setzen können.

Man kennt die prinzipielle Einstellung der Kirche, zum Beispiel in Fragender Ehescheidung. Wieviel menschliches Leid mußte hier, grundsätzlicher Entscheidungen wegen, in Kauf genommen werden? Wie viele „gefallene“ Priester zwang man, die Konsequenzen zu ziehen, wenn sie plötzlich öffentlich zu der Frau standen, die sie offensichtlich liebten?

Nichts gegen diese Entscheidungen der Kirche, gar nichts! Doch muß es sehr eigenartig anmuten, wenn dieselbe Kirche anderseits einen Priester mehr als nur „pardoniert“, der in einem der häßlichsten Kriege unserer Zeit als Waffenschmuggler aufgetreten war. Unterliegen Erzbischöfe anderen Moralgesetzen?

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung