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Casa Verdi

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(,JDer Kuß der Tosca“ von Daniel Schmid. Mit Sara Scuderi, Giovanni Pulighed-du, Leonida Bellon, Salvato-re Locapo u. a.)

Die „Casa Verdi“ ist ein Mailänder Künstler-Altersheim, gestiftet 1902 von Giuseppe Verdi. Bisher haben über 1000 Opernschaffende hier Platz gefunden. Der Schweizer Regisseur hat sich diese „casa di riposo“ zum Schauplatz eines dokumentarischen Spielfilms gewählt, um hier eine poetische Studie zu betreiben: die Gratwanderung zwischen Wirklichkeit und Traum. Schmid, der sich Fellini und dem Theaterhaften, ja Melodramatischen sehr nahe fühlt, hat mit alten Opernstars „Alltag“ eingefangen. Er beobachtet sie bei ihrer Sehnsucht zu singen und zu spielen, bei ihrem Heimweh nach der Bühne. Er motivierte die Alten durch allerlei Tricks, ihre eigene Realität zu „inszenieren“, ohne Rollen vorzuschreiben. Daß sich dabei Pathos, Banalität und Groteske ineinander verweben, ohne würdelos zu werden, ist ein Kunststück für sich. Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Streifen läßt in seiner Überhöhung die schmerzliche Zärtlichkeit deutlich spüren.

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