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Chancen für Alt und Neu

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Sieben Jahre zog er mit Kamera und Stativ durch Niederösterreich und photographierte alte bäuerliche Wohnhäuser, Ställe und Speicher, Dorfkirchen. Sein Buch „Naive Architektur in Niederösterreich“ (FURCHE 23/1977) ist nicht nur eine bibliophile Kostbarkeit, sondern leistete auch einen wichtigen Beitrag zur Zurückdrängung von Bulldozzer und Spitzhacke als Werkzeuge einer fehlgeleiteten Modernisierung des ländlichen Lebens. *

Trotzdem ist Johann Kräftner kein Bewahrer alles Alten um jeden Preis. Er denkt und agiert nicht als Denkmalschützer, sondern als Architekt, der für eine - „Chancengleichheit von Alt und Neu“ eintritt: Das Erhalten jedes alten Bauwerkes soll so wenig zur Norm werden wie vorher der Abbruch. Es soll von Fall zu Fall entschieden werden, was sinnvoller ist.

Kräftner wurde in Sankt Pölten geboren, ist 27 Jahre alt, studierte Architektur und führt an der Wiener Technischen Hochschule nun als Assistent am Institut für Gestaltungslehre Studenten in das Entwerfen ein.

In der Toskana faszinierte den Studenten Kräftner die Harmonie zwischen Bauwerk und Landschaft - er suchte in Niederösterreich nach einer ähnlichen Baugesinnung in der Gegenwart, entdeckte „ein Vakuum“ und begann, den erhaltenen Zeugnissen einstiger Identität zwischen Menschen, Bauten und Landschaft nachzugehen,

Während der Tätigkeit des Architekten als Architekturhistoriker und Photograph entstanden / auch die Aufnahmen zu seinem / neuen, von Jutta Schütting kommentierten kleinen Band „Tür und Tor“. Weitere Bücher über die Rolle des Details im Bauen von gestern und vorgestern werden folgen.

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