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Cholera: Südamerika vor der Katastrophe

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Fasl ein Jahrhundert lang hatte die heimtückische Seuche den Kontinent verschont. Seit knapp drei Monaten aber wütet eine verheerende Cholera-Epidemie in immer mehr Ländern Südamerikas. Das tückische Bakterium übersprang jetzt sogar die Anden. Im bevölkerungsreichen Brasilien wurden erste Fälle der Infektion bekannt.

Der Boden, der der Seuche den Weg bereitet, ist bekannt: extreme Armut, miserable sanitäre und hygienische Verhältnisse, dazu eine ineffiziente staatliche Gesundheitsvorsorge. Die bisherige Bilanz: 157. 000 Erkrankungen, mehr als 1.000 Tote allein in Peru, bis Jahresende - so schätzen Experten -muß mit sechs Millionen Erkrankungen und etwa 40.000 Toten gerechnet werden.

Aber wie soll man den Menschen einfache Vorsorgemaßnahmen wie Händewaschen beibringen, wenn es oft tagelang kein Wasser gibt? Wenn das Trinkwasser aus Flüssen geholt wird, die gleichzeitig den Unrat mit sich führen? Fatalismus kennzeichnet die Situation. Und Kenner befürchten, daß diese Seuche wie das Elend der Armut bald zum Dauerzustand dieses Kontinents gehört.

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