(Nationalbibliothek in der Burg von Budapest; bis 6. Oktober) Vor 500 Jahren starb Matthias Corvi- nus, einer der Gebildetsten unter den gekrönten Häuptern im Euro- pa des 15. Jahrhunderts. Dem Humanistenkreis am Hofe Mat- thias* gehörten zahlreiche Künst- ler, Wissenschaftler und Historiker an, die die italienische Renaissance vermittelten.
Matthias* Stolz, die 2.000-2.500 Bände umfassende Corvina war zu ihrer Zeit nach der vatikanischen Bibliothek die zweitgrößte Bücher- sammlung Europas. Einen bedeu- tenden Teil erwarb er in Italien. In der von Matthias am Budaer Hof gegründeten Buchmalerwerkstatt arbeiteten unter Leitung italieni- scher Künstler ungarische Meister. In den Regalen reihten sich wert- volle philosophische, theologische, historische, mathematische, astro- nomische, geographische, medizi- nische Arbeiten von griechischen, römischen und mittelalterlichen Autoren aneinander. Nach dem Tode von Matthias Corvinus ka- men die wertvolleren Kodizes au- ßer Landes. Heute besitzt man Kenntnis von insgesamt 216 au- thentischen „Corvinen", in dieser Ausstellung ist der größte Teil von ihnen zu sehen.
