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Dahinplatscherndes Machwerk

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Auch ein Gespräch ohne alle dramatischen Akzente kann von der Bühne her wirken. Das zeigt sich bei den fünf Szenen für zwei Personen „Nestwärme“ der jungen Oberösterreicherin Brigitte Schweiger, die derzeit in der „Tribüne“ aufgeführt werden. Zwei Arztensgattinnen einer Kleinstadt unterhalten sich, in allen Szenen Cremeschnitten essend, Front zum Publikum, über Familienangelegenheiten. Der gemächlich dahin-plätschernde Dialog entlarvt amüsant die geistige Enge der beiden Plaudernden, wobei selbst der Freitod der Tochter der einen der beiden, von dem wir erfahren, zu keiner Einsicht der wirklichen Ursachen führt. Unter der Regie von Susanne Kos spielen Inge Rosenberg und Herta Dinhobl trefflich nuanciert die beiden Frauen.

Vorher sieht man den Einakter „Das gute Gespräch“ des Spaniers Francisco Marfil (Pseudonym), in dem die präpotente Vormachtstellung eines Architekten gegenüber seiner Frau in einem grotesken Knalleffekt — ihre Rache — ad absurdum geführt wird. Allzu primitive Mache.

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