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Dallas in Deutschland

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Feudale Villa, Dienstboten, Luxuswohnung, Vülenbesetzung, Eigentumsfrage. Lauter Originalzitate. Man sieht: ein politischer, ein — jawohl! — gesellschaftskritischer Roman. Frauen, Objekte zur Befriedigung seiner Lust — mitten aus dem Leben also.

Der ermordete Chef hatte ein Verhältnis mit der sechzehnjährigen Tochter des linkslastigen Betriebsratsobmanns. Die entlarvt dafür die Mörder: die böse Konkurrenz aus Amerika, beziehungsweise deren heimischer und ehrgeiziger Statthalter. Die Frau des Betriebsrates hat „viele Kurven und wenig Verstand“. Der Tote hat testamentarisch bestimmt, daß die Belegschaft die

Hälfte des Betriebes bekommt, daß der Betriebsratsvorsitzende die Leitung des 500-Personen-Be-triebes übernehmen soll.

Die böse Gewerkschaft mag das nicht, der Unternehmerverband noch weniger, ein angesehenes Wirtschaftsblatt will mit bösen Artikeln das Unternehmen ruinieren, weü ein 500-Mann-Be-trieb in Arbeitnehmerhand die deutsche Wirtschaft ruinieren und die Eigentumsverhältnisse in Frage stellen könnte. Eine Lawine eben. Aber am Schluß siegt das Gute. Klappe fällt. So stellt sich röcht hui- der kleine Maxi nach mehreren Dallas-Folgen die Wirtschaft vor, sondern auch der etwas größere Max von der Grün.

Literatur der Arbeitswelt muß wohl so sein.

DIE LAWINE. Von Max von der Grün. Luchterhand Verlag, Darmstadt und Neuwied 1986. 364 Seiten, Ln., öS 280,80.

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