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Das Antlitz des Menschen

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,,Alles kann Gegenstand, Inhalt von Kunst sein (ikonologisch betrachtet): auch das Häßliche, Triviale, Kindische, Schäbige, De-struierte, Kranke, Dämonische“, meinte Otto Mauer 1970.

Er, der Domprediger von St. Stephan, war es, der sich mit seiner Galerie Nächst St. Stephan der zeitgenössischen Malerei aufgeschlossen zeigte. Er, der Monsi-gnore, brachte in den 50er Jahren Verständnis für das Werk Arnulf Rainers auf und förderte es lange Zeit aktiv.

Mit „Umkreisen und Durchdringen“ nahm sich Friedhelm Mennekes einem Teilbereich der Ubermalungen von Fotografien — in Gestalt der übermalten mittelalterlichen Christusbilder — an.

Rainer beginnt nicht auf einem weißen Blatt. Seine Unter-Lagen tragen menschliche Züge: die von Schauspielern, Kranken, Sterbenden, Kriminellen, von sich selbst und von Christusdarstellungen.

Rainer schafft durch seine Kreuze, Diagonalen, Wirbel und Kreise eine eigene künstlerische Formensprache über schon von künstlerischer Hand Geprägtem.

Er holt auf diese Weise das in vergangener Zeit Gestaltete in die Gegenwart herüber — zugegeben eine andere Art, Religion faßbar zu machen!

UMKREISEN UND DURCHDRINGEN. Christusgesichter, mit Texten von Otto Mauer u. Roger Bacon. Von Friedhelm Mennekes, Verlag Kath. Bibelwerk GmbH., Stuttgart 1986. 221 Seiten, 96 Abb., Ln., öS 764,-.

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