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Das Auge des Hauses

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Die Reihe „Elemente der Architektur” versucht das Interesse auf einzelne Bauteile hin zu lenken. Dieses Verfahren gewisse Strukturen zu isolieren und in ihrer Eigenexistenz zu präsentieren, läßt Poesie und Wissenschaft in eins zusammenfallen. Der ausführliche Fototeil vermittelt jeweils nahezu rhythmisch Formvarianten und Entwicklungsreihen, der Textteil - von namhaften Schriftstellern gestaltet - sucht Sachliches mit eigener Anschauung zu verbinden.

Der erste Band „Tür und Tor” war mit einem Text von Jutta Schütting versehen. Der hier nun vorliegende zweite Band „Fenster” (mit Fotos von Johann Kräftner) bietet einen Essay von Gertrud Fussenegger. Sie umreißt die Geschichte des Fensters, die Stilcharakteristika, aber auch das Fenster in Sprache, Sitte und Dichtung. Es schafft als lichtdurchlässige Membran den Kontakt von Außen- und Innenwelt, es wird, so Fussenegger, zum Abbild des Menschen selbst: die kleinen, gedrungenen Fenster der Bauernhäuser etwa als Ausdruck der gebückten Arbeit, und ihnen gegenüber die großen, hochgeschlossenen, „aufrechten” Fensterfronten des Städters. So regt das kleine Buch dazu an, die Fäden einer Philosophie des Fensters weiterzuspinnen.

FENSTER. Von Johann Kräftner und Gertrud Fussenegger. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten, 1979, 94 Seiten, 63 Abbildungen, öS 198,-.

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