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Das Geständnis

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Ein Jahr nach der Originalausgabe kommen die „Briefe der Liebe" von der renommierten Polin Maria Nu-rowska deutsch heraus. In sechs Briefen an den Lebensgefährten und späteren Gatten erzählt Krystyna Chy-linska kapitelweise ihre Vergangenheit und daß ihr wahrer Name Elzbie-ta Eisner lautet.

Von Januar 1944" bis „Ende Oktober 1968" trug sie die Last der Lüge, in der Furcht, daß der geliebte Mann - Arzt, Kommunistenfeind mit den landesüblich antisemitischen Vorurteilen - ihre jüdische Herkunft nicht ertragen könnte. Als Halbwüchsige hatte die Tochter eines Professors der Philosophie ohne Wissen des Vaters in einem Warschauer Ghetto-Bordell für beide den Unterhalt verdient (die Mutter hatte Mann und Tochter verlassen), und ein SS-Offizier, leidenschaftlich verliebt in die kindliche Frau, verschaffte ihr falsche Papiere.

Die Geschichte schildert das familiäre und gesellschaftliche Chaos jener Zeit. Auf die NS-Willkür folgt die der KP. Krystyna alias Elzbieta gerät unter die Gewalt eines skrupellosen Funktionärs, führt ein qualvolles Doppelleben, beichtet endlich einem Priester und wird mit bischöflicher Anordnung getauft, auf falschen Namen.

VersöhnlicherSchluß: Andrzej.der Gatte, hatte schon längst alles gewußt. Es ist die figurenreiche Tragödie eines Landes, mit der geretteten Hauptgestalt als Mittelpunkt.

BRIEFE DER LffiBE. Von Maria Nurowska. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1992. 256 Seiten, öS 281,-.

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