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Das ist Verteilungskampf

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Studenten streiken, Professoren murren, Richter drohen, Eisenbahner ballen die Faust: Wenn es ums Sparen geht, läßt man auch in Österreich höflich anderen den Vortritt.

Die Konfrontation ist unausweichlich. Das heißt Kampf, Verteilungskampf. Das Drehbuch ist das Budget, das am 21. Oktober dem Nationalrat vorgelegt wurde. Die nackten Zahlen weisen in die richtige Richtung, aber nicht nach, daß die unabdingbaren Opfer sozial ausgewogen verteilt sind. So richtig sagt niemand, was auf die Österreicher zukommt. Das ist der schwache Punkt des Haushaltsplanes 1988.

Die soziale Ausgewogenheit der Sparmaßnahmen muß von dieser Regierung noch nachgewiesen werden. Ein anderer Nachweis wurde bereits erbracht: Soziale Rücksichtnahme auf andere endet dort, wo es ums eigene Geldbörsel geht, um Vorteile, die man gern „wohlerworbene Rechte“ nennt.

Die Mentalität, nicht der laute Protest ist ernstzunehmender Gegner der Sparpolitik. Und das schlechte Beispiel jener, die sich's noch schnell richten wollen — mit einer dritten Pension zum Beispiel.

Da muß mit eiserner Faust aufgeräumt werden, auch auf die Gefahr hin, Wähler und Wahlen zu verlieren. Sonst geht der Kampf um die Budgetsanierung jetzt schon vorzeitig und endgültig verloren.

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