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Das Risiko

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Weltkongreß der katholischen Presse, Teilnehmer aus Ost und West, Vorträge, Arbeitsgruppen, Resolutionen, am Abend Empfänge. Man sitzt bei einem Glas Wein, Fragen gehen hin und her, ein scheuer Blick in die Runde - kann.man reden? Dann bricht es hervor: „Fünf Jahre bin ich im Gefängnis gesessen!” sagt der Geistliche aus Belgrad. , first in den letzten Jahren hat der Druck nachgelassen.” Der Pater aus Laibach bestätigt, nun ginge ęs besser. Niemand wolle Vergangenes aufrühren, auch er habe drei Jahre im Kerker verbracht. Ein junger afrikanischer Priester aus Zaire gesellt sich dazu. Mit breitem Lachen erzählt er, daß er erst wenige Tage vor dem Abflug freigelassen wurde. In seiner Heimat das Christentum zu predigen, beweise, daß man in fremdländischen Diensten stehe … Keine Bitternis, keine Anklage. Sorgenvoller sppcht ein Journalist aus Argentinien. Dort gehöre es zur Tagesordnung, Wochen und Monate zu sitzen. Ein Brasilianer legt den Arm um seine Schultern, spricht von der Folter, die jedem droht, der sich zu sehr für die armen, Teufel in den Favelas, den Slums, engagiert. - Christ sein in Ost und West und in der Dritten Welt ist kein Privileg. Es, ist Risiko. Es bedeutet, um Seinetwillen gehaßt zu werden.

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