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Das tägliche Blatt

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(österreichische Nationalbibliothek Wien, bis 25. Mai 1983) Als Frankreichs König Karl VIII. 1492 die Bretagne eroberte und kurzerhand die Herzogstochter Anna im Ehebande an sich fesselte, erregte dieser Handstreich Österreichs Herrscher Maximilian I. enorm — nicht zu Unrecht, denn Anna war vorher, wenn auch nur durch Stellvertreter,

ihm selbst angetraut worden (und auch die Bretagne war den Habsburgern damit verloren).

Dieser „Brautraub“ war die erste Sensation, die den Österreichern — im Jahr der Entdeckung Amerikas — im Zeitungsdruck zur Kenntnis kam. Es dauerte aber noch fast 300 Jahre, bis sich aus den zunächst fallweise, dann periodisch erscheinenden Publikationen die Tageszeitung entwickelte.

Das „Wienerblättchen“ war das erste, es erschien erstmals am 3. August 1783 und enthielt mehr Kuriosa, Gedichte und Lebensmittelpreise als echte Neuigkei- ten.

Dieser Stichtag vor 200 Jahren ist Anlaß einer Ausstellung in der Nationalbibliothek, die die Entwicklung der Printmedien in Österreich vom „Brautraub“ bis zum WBO-Skandal, von den Flugschriften bis zur Mediaanalyse der Gegenwart der Nachwelt vor Augen führt.

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