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Digital In Arbeit

David gegen Goliath

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Als Worthülse ist die Mitbestimmung der Arbeitnehmer unbestritten. Da sind alle dafür. Am Detail scheiden sich die Geister.

Die SPÖ beteuert lautere Gesinnung und Absicht. Sie will - und das steht auch im neuen Parteiprogramm - „die Entscheidungs- und Eigentumsverhältnisse so gestalten, daß einerseits die größtmögliche Entfaltung und Mitverantwortung des einzelnen, andererseits die Verwirklichung gesellschaftlicher Ziele möglich wird”.

Diese sozialistischen Vorstellungen, argwöhnt demgegenüber 'die Volkspartei, böten dem einzelnen Arbeitnehmer selbst wenig Mitwirkung. Vielmehr würden allmächtige Betriebskaiser das Sagen haben. Das wäre dann letztlich Fremdstatt Selbstbestimmung.

Das ist die Theorie.

Die Praxis im Konsum Österreich, der eigentlich als Exempel dafür gelten dürfte, wie ein sozialistisches Denkmodell in einem von Sozialisten geführten und dominierten _-.

Unternehmen umgesetzt wird, stimmt nachdenklich.

Unter Drohungen und Schlägen hat die Belegschaft des Heimwerkerzentrums Vösendorfim Konsum das getan, was ihr das Arbeitsverfassungsgesetz zusichert: einen Betriebsrat gewählt.

Die Wahl ist rechtens. Sie wurde nicht angefochten. Damit ist der Kampf des Heimwerker-Davids gegen den Konsum-Goliath noch nicht zu Ende.

Der Goliath schlägt zurück: mehr schlecht als Recht. Heimwerker werden willkürlich gekündigt.

Hier geschieht Unrecht. Himmelschreiendes Unrecht.

Man rechnete und rechnet damit, daß das alles nicht publik wird. Und wer verliert schon gerne die regelmäßigen Großinserate des Konsum?

Wir können nicht glauben, daß das Mitbestimmungsmodell der SPÖ so aussieht. Deshalb berichten wir darüber f Seite 5) in der Hoffnung auf Einsicht. Und auf ein Machtwort.

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