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DDR: Katholische Publizistik

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Die Katholiken in der DDR sind eine „kleine Herde“, sie leben in einer zweifachen Diaspora: mit den evangelischen Christen und mit den „nichtglauben-den“ Atheisten und Agnostikern. Umso wichtiger für das Zusammengehörigkeitsbewußtsein der Katholiken ist die katholische Publizistik, auch wenn sie nur aus drei Kirchenzeitungen, einem Buchverlag und einer sonntäglichen Morgenfeier im Hörfunk besteht. Die schon seit 1933 durch den Nationalsozialismus zurückgedrängte und dann liquidierte katholische Publizistik mußte nach Kriegsende noch rund fünf Jahre auf die Lizenzen der neuen politischen Machthaber warten.

Die Thematik ist eng begrenzt. Auflagen und Umfange sind festgelegt und von der Papierzuteilung abhängig, die Vertriebswege sind genau vorgeschrieben, erst nach Prüfung ihres Inhalts durch das staatliche Presseamt dürfen die fertig gedruckten Zeitungen ausgeliefert werden. In der weiteren oder engeren Handhabung dieser Lebensbedingungen spiegeln sich die verschiedenen Phasen der DDR-Kirchenpolitik. Das auf einer Dissertation beruhende

Buch schildert diesen Weg sehr gründlich und bezieht auch die publizistischen Bestrebungen mit dem Regime kollaborierender Katholiken sowie eine ökumenische Publikation ein. Die unter den selben Bedingungen lebende evangelische Publizistik wird (leider nur) punktuell erwähnt.

KATHOLISCHE PUBLIZISTIK IN DER DDR 1945-1984. Von Renate Hackel. Matthi-as-Grünewald-Verlag, Mainz, 225 Seiten, kart., öS 405,-.

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