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Dem Menschen eine Gasse

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Nachdenklich stimmende Reflexionen zum beginnenden Jahr der Menschenrechte reichte Dolores Bauer am Sonntagabend ihren Hörern durch ö 1. Uberall dort, wo Menschen über Menschen herrschen, besteht die permanente Gefahr, daß Minderheiten oder auch Mehrheiten die Menschenrechte mit Füßen treten - aus Gründen der Staatsräson. Die Dokumentation war alles andere als ermutigend, in der überwiegenden Mehrzahl aller Länder der Erde werden die verbrieften Rechte der Menschen vergewaltigt. Interessant das von Dolores Bauer gebrachte Phänomen, daß die Lautstärke des Aufschreis, der Grad der Entrüstung, zunimmt mit der Entfernung des die Menschenrechte verletzenden Staates.

Die Einhaltung der Menschenrechte hat etwas Utopisches an sich: Kann einmal eine Weltgesellschaft erreicht werden, in der die Menschenrechte hundertprozentig eingehalten werden? Die Sendung läßt die' Frage offen. „Dem Menschen eine Gasse“ zu schlagen, hilft sie mit - in der Absicht, aus der Utopie eine Realutopie zu machen. Das Jahr der Menschenrechte würde - gerade im saturierten Österreich von 1978 -weitere Beiträge zur Bewußtseinsbildung und Mitverantwortung in dieser Richtung rechtfertigen.

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