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„Denn bei der Post...“

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Postfüchslein hört nicht gern das Lied der Christi aus dem „Vogelhändler“, wonach es „bei der Post nicht so schnell“ gehe. Ich will hier gar nicht vom Stehsatz aller Leserbriefspalten, den langen Zustellzeiten, sprechen. Auch das Ausgabenprogramm unserer Post für dieses Jahr gibt so manchen Hinweis dafür, daß Carl Zellers Feststellung nicht ganz unbegründet war.

Nicht die Ausgabeanlässe, schon gar nicht die Ausführungen seien hier kritisiert -aber, Hand aufs Herz, daß das

neue Jahr auch neue Portostufen bringen würde, das war doch wohl schon längere Zeit bekannt. Wenn ich nicht irre, seit mehr als zwei Jahren.

Trotzdem beschert uns die Post bis in den September dieses Jahres noch Sondermarken mit dem bisher gebräuchlichsten Nennwert von drei Schilling, insgesamt fünf an der Zahl, die heute nur mehr als

Auslandsdrucksachenstufe verwendbar sind. In der Serie „Donaudampfschiffahrt“ hat sich noch ein Wert zu 1,50 Schilling erhalten, von vornherein dazu verurteilt, mit seinem 2,50-S-Nachbarn auf vier Schilling kombiniert zu werden.

Ein zweiter „Eins-fünfziger“ wurde noch rechtzeitig auf S 2,50 aufgewertet, liegen doch noch genügende Mengen der kurz vor Jahreswechsel ausgegebenen Alpenclub-Marken zum selben Nennwert im Umlauf, von denen nun mindestens vier Stück benötigt werden, um einen Doppelbrief zu decken.

Apropos Jahreswechsel - da erschien doch gerade noch, bevor sie überflüssig wurde, die Salzburger Bischofsmütze im Miniformat, als wäre sie zu lange der Kälte ausgesetzt gewesen. Seit Jahren warteten die Automaten auf einen Wert, der in einem Stück die wichtigste Briefstufe decken könnte -nun, da er da ist, ist er schon wieder überholt. Waren da wirklich nur die langen Lieferfristen der englischen Automatenhersteller schuld?

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