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Der Deutsche in Hollywood

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Nach der „Unendlichen Geschichte" (1983) und 1 1 „Ehemy Mine" (1985) zog es Petersen nach Hollywood. Während der Viennale '93 war der Regisseur in Wien zu Besuch. Im Gespräch betont Petersen, daß Hollywoodveteran Clint Eastwood sich ihn als Regisseur für den Psychothriller „In the Line of Fire" gewünscht hätte. „Ich glaube Clint Eastwood schätzt die Tugend der europäischen Regisseure, auf die Schauspieler einzugehen", erklärt der deutsche Regisseur, der in diesem Film einen sehr verletzlichen Clint Eastwood

zeigt. In einer Szene kommen dem sonst so rauhen Schauspieler fast die Tränen. „Clint ist ein starker Selbstdarsteller. Wir wollten in dem Film etwas Neues ausprobieren, mehr von dem privaten Eastwood in die Rolle einfließen lassen. Clint ist privat eher schüchtern, aber sehr humorvoll", erzählt Petersen.

„In the Line of Fire" ist ein Film über den alternden Secret Service Agenten Frank Horrigan (Eastwood), der in jungen Jahren Leibwächter von John F. Kennedy war. Den Mordanschlag auf Kennedy konnte Frank nicht verhindern. Jahre später meldet sich ein Psychopath bei Frank und

droht, den gegenwärtigen Präsidenten umzubringen.

Petersen ist mit „In the Line of Fire" ein bis zur letzten Minute spannender und für Hollywood ungewöhnlich intelligenter Thriller gelungen.

Schon mit „Das Boot" bewies Petersen, daß man auch außerhalb der Traumfabrik internationale Filme machen kann. Nach dem Erfolg von „In the Line of Fire" rollt ihm Hollywood aber den roten Teppich aus. In Europa vermißt Petersen die Liebe zum Kino: „In den Münchner Bavaria-Studi-os haben die Mitarbeiter um zehn Uhr ihr Bier getrunken. In den USA wird man dafür gefeuert."

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