Er war einer der letzten großen Pioniere. Um „weiße Flecken” auf der Landkarte zu erforschen und meteorologische Studien durchzuführen, unternahm er vier Expeditionen nach Grönland. 1912/13 nahm er an der ersten Uberwinterung auf dem Inlandeis teil, als Leiter der Deutschen Grönland-Expedition 1930/31 fand er im November 1930 den Tod. Diese Expedition stellte zur Aufnahme des Flugverkehrs zwischen Europa und Nordamerika in Grönland Wetterbeobachtungen an.
Die Rede ist von Alfred Wegener, der am 1. November. 1880 in Berlin geboren wurde. Zu seinem 100. Geburtstag hat die Freie Universität Berlin nicht nur ein Internationales Symposium veranstaltet, sondern auch eine Ausstellung „Alfred Wegener 1880-1930, Leben und Werk”, die als Wanderausstellung vom 10. Juli bis 5. Oktober 1980 im Wiener Naturhistorischen Museum Station macht.
Wegener stand in enger Beziehung zu i Österreich. Seine Studienzeit verbrachte er zum Teil in Innsbruck, von 1924 bis zu seinem Tod war er ordentlicher Professor für Geophysik und Meteorologie an der Universität Graz.
Wie Wilhelm Schlag, Sektionsleiter im Wissenschaftsministerium, der in Vertretung von Ministerin Herta Firnberg die Ausstellung eröffnete, betonte, war Wegener ein vielseitiger Wissenschafter. Als junger Mann unternahm er mit seinem Bruder einen Rekord-Ballonflug, seine Dissertation behandelte ein astronomisches Thema, er habilitierte sich in Meteorologie und wirkte bahnbrechend auf Geologie und Paläontologie ein.
All das macht die Ausstellung deutlich, vor allem aber Wegeners Hauptleistung, die wissenschaftlich - besonders mit paläontologischen Argumenten - untermauerte Theorie von der Drift der Kontinente: „Damit”, meint Heinz Kollmann vom Naturhistorischen Museum, „ist Wegener einer der Begründer des modernen geologischen Weltbildes geworden, das von der Kontinentaldrift zur Bildung der Ozeane, der Entstehung von Vulkanen und Gebirgen, zur Erdbebentätigkeit und zur Bildung von Erzlagerstätten einen einheitlichen Vorgang sieht.”
